Programm TdM 2022
23. August 2022
Programm, Tag der Erinnerung und Mahnung, Tag des Antifaschismus, TdM

11. September 2022 – 13-21 Uhr
Falkensteinstrasse 39 auf dem Platz (Einweihung als Anni-Wendel-Platz) Im Kiezanker und der Begegnungsstätte Falckensteinstraße (Berlin-Kreuzberg – Nähe: U-Bhf. SchlesisChes Tor)

Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten am 9. September 1945 die Tradition, am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus zu gedenken. In den letzten Jahren haben sie ihr Vermächtnis in unsere Hände gelegt. Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – verbindet er heute alljährlich am 2. Sonntag im September das Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart.
Diese Jahr auch unter dem Motto „Tag des Antifaschismus“
Als Aufforderung, gerade an die jüngere Generation, neben dem Erinnern an die Verbrechen und Opfer der Nazis und der Mahnung dies nie wieder zuzulassen, beides ein Auftrag der Gründer*innen unserer Organisation, heute und morgen aktiv als Antifaschist*innen einzugreifen. Das hat sich auch unsere verstorbene Ehrenvorsitzende Esther Bejarano gewünscht.
„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig. Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“
Esther Bejarano
Wir setzen unsere Tour durch die Berliner Bezirke fort, wir kommen nach Kreuzberg in den Wrangelkiez.
Es gibt wieder ein vielfältiges Programm mit Diskussionsrunden, Vorträgen, Veranstaltungen, Tanz, Livemusik und Ausstellungen:
Programm Bühne
13:00 Uhr
Begrüßung
13:15 Uhr
Die Nachbarnz
(Freche Chansons von Friedrich Hollaender und Georg Kreisler)
13:45 Uhr
Anni-Wendel-Platz
Platzbenennung
Anni Wendel, Widerstandskämpferin und Antifaschistin aus Kreuzberg, aktiv in der VVN-BdA
Anni Wendel (1909-2002) stammte aus einer Kreuzberger Arbeiterfamilie. „Zuhause wurde immer über Politik gesprochen“, berichtete sie nach 1945. Nach der Machtübertragung an Hitler war für sie klar, dass sie Widerstand gegen das Schreckensregime der Nazis leisten muss. Trotz Inhaftierung überlebte sie die NS-Zeit und engagierte sich in der SEW und VVN-BdA.
14:20 Uhr
Rattenchor
15:00 Uhr
Antimilitarismus
„Rechts um? Gegen die Militarisierung der (Zivil-)Gesellschaft- Podium gegen den Krieg“
Nie wieder Krieg, das ist ein immer wieder enttäuschter Wunsch, aber gerade das scheinbar Utopische an dieser Forderung ist die grundlegende Voraussetzung für eine gerechte und solidarische Gesellschaft. Darüber reden wir mit Menschen aus der Ukraine, Russland und Deutschland.
Unsere Podiumsgäste werden u.a. sein:
Ekatarina Guseva, Ukraine, z.Z. Berlin, Owen – Mobile Akademie für Geschlechterdemokratie und Friedensförderung e.V.
Ingar Solty, Referent Friedens- und Sicherheitspolitik, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Markus Tervooren VVN-BdA
16:30 Uhr
Refpolk
(Linker Rap)
17:00 Uhr
Untersuchungsausschuss Komplex Neukölln/NSU Watch
„Rechter Terror in Neukölln – Wir wollen Antworten!“
Podium zum Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Neukölln Komplex
Die Forderung nach Gerechtigkeit und Aufklärung der nazistischen Verbrechen ist die Forderung der Betroffenen des Neukölln-Komplex, der Neuköllner Neonazi-Terror Serie heute und war die Forderung der Naziverfolgten und ihrer Angehörigen 1945. Das Berliner Behördenhandeln, das die Täter*innen laufen ließ, das nazistische Umfeld weiter gewähren lässt und den Betroffenen keine Unterstützung zukommen ließ, soll jetzt durch einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufgeklärt werden. Wir fragen Betroffene was sie von den Abgeordneten erwarten – schließlich hat auch die Politik über Jahre versagt.
Unsere Podiumsgäste werden u.a. sein:
Claudia v. Gélieu, Betroffene, Initiative „Rudow empört sich“, Galerie Olga Benario
Ferat Ali Koçak, Betroffener, Politiker, Aktivist, abgelehnter Nebenkläger
Bewohner*in aus der Hufeisensiedlung, (angefragt)
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
18:00 Uhr
Betonkinder
(Punkrock aus Berlin)
19:30 Uhr
Zargenbruch
(WorldFolkBeat)
Programm Kiezanker
Ab 13:00 Uhr
Im Garten des Kiezanker
Pizza aus dem Lehmofen
Sektbar
Im großen Raum und Flur des Kiezanker
Ausstellung „Die Rote Kapelle“
Im großen Raum und kleinen Garten des Kiezanker
14:00 Uhr
Zeitzeugengespräch
Wir sprechen mit dem Zeitzeugen Georg Weise.
Moderation: Elke Tischer
15:00 Uhr
„Erinnern ohne Zeitzeug*innen: Nachkommen melden sich zu Wort“
In einer Diskussionsrunde stellen wir unser Netzwerk, in dem sich Nachkommen organisieren, vor.
Die Zeit unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, an die Verbrechen des Naziregimes und den Widerstand dagegen zu erinnern, geht zu Ende. Doch ihre Aufgabe ist nicht beendet und wir als Nachfahren sehen es als unsere Aufgabe, eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu bauen.
Das Leid wie auch der Kampf unserer Eltern, Großeltern und Urgroßeltern haben unser Leben geprägt, sind tief in uns verwurzelt. Wir bezeugen mit unserer Existenz und unserem Auftreten, Widerstand, Exil und Verfolgung in unseren Familien und halten die Erinnerung daran wach.
Wir möchten diskutieren, inwieweit die persönliche Begegnung auch mit den Nachkommen ein wichtiges Element des Erinnerns und Gedenkens bleiben kann.
Gesprächsrunde mit Antonio Leonhardt (angefragt), Jana Meister (angefragt), Trille Schünke-Bettinger und Elke Tischer
Moderation: Anika Taschke
16:30 Uhr
Rechte Strukturen
„Ihr seid keine Sicherheit! Rassismus und Nazis – ein strukturelles Problem in den Sicherheitsbehörden?“
Moderation Mathias Wörsching
mit den Initiativen Wrangelkiez United und Entnazifizierung jetzt!
Martina Renner (angefragt)
Programm Begegnungsstätte Falckensteinstraße
Ab 13:00 Uhr
Im Garten und am Stand auf der Straße davor
Antifa-Café
Im kleinen Raum
Ausstellung „Werner Seelenbinder“
Im großen Raum
Ausstellung „Völkermord an Rom*nja in Belarus 1941 – 44“
14:00 Uhr
Ausstellung: „Völkermord an Rom:nja in Belarus 1941 – 1944“
Führung und Präsentation des internationalen Zeitzeug*innenprojektes
Auf dem Gebiet des heutigen Belarus ermordeten die deutschen Besatzer während des Zweiten Weltkrieges – wie auch anderswo in Europa – systematisch Tausende von Rom:nja. Für unsere Ausstellung haben wir Überlebende und ihre Angehörigen interviewt, die von Verfolgung und Widerstand berichten.
Führung durch die Ausstellung: Frank Brendle, Bildungswerk für Friedensarbeit
Anschließend Vorstellung des Projektes und kurzer Bericht zu aktuellen Begegnungen mit Zeitzeug:innen und Projektpartner:innen durch Projektteilnehmer:innen.
16:00 Uhr
Informations Veranstaltung zum türkischen Angriffskrieg in Kurdistan
Im Windschatten des Krieges in der Ukraine hat die türkische Regierung die seit Jahren stattfindenden völkerrechtswidrigen Militäraktionen sowohl gegen Wohngebiete und zivile Infrastruktur als auch gegen die Selbstverteidigung in Nord- und Ostsyrien intensiviert. Allein seit Anfang dieses Jahres ist die Region 3763 Mal von türkische Armee angegriffen worden. Dabei kamen 33 Menschen ums Leben, 124 Personen wurden verletzt, Stand 14.08.2022. Aber auch in Süd-Kurdistan (Irak) führt Ankara seit 3 Jahren einen Krieg, bei dem sie vor dem Einsatz von Chemiewaffen und Phosphorbomben nicht zuückschreckt. Angriffsziel sei die Guerilla, Opfer sind in der Regel Bäuer:innen, Vieh und die Natur.
Eine Veranstaltung der Freien Kurdischen Gemeinde Berlin
17:00 Uhr
Komm Tanz mit mir Swingtime! „Die Swing-Jugend in der NS-Zeit“
Swingtime DJ Stephan Wuthe erzählt mit Hotkoffer (Grammophon) über die Swing Jugend während der NS Zeit.
Im Anschluss: Schnupperkurs Swing tanzen mit Marco Dietz (Swing Patrol)
Aktuelle Redebeiträge
Konzert
Die Nachbarnz
(Freche Chansons von Friedrich Hollaender und Georg Kreisler)
Rattenchor
Betonkinder
(Punkrock aus Berlin)
Refpolk
(Linker Rap)
Zargenbruch
(WorldFolkBeat)