Antifaschistischer Fahrradkorso 2024

8. Juli 2024

,

zu Orten der Erinnerung an NS-Terror und Widerstand

„Der rote Winkel – Erinnerungsorte in Berlin“

2024 ist es 79 Jahre her seit Überlebende der Konzentrations­lager und Zuchthäuser am 9. September 1945 die Tradition begründeten, am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus zu gedenken. Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – verbindet er heute das Gedenken an die Opfer des Nazi- Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart.

Auftaktkundgebung:

11.00 | Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Steinplatz, 10623 Berlin- Charlottenburg

Danach schließt sich unser traditioneller antifaschistischer Fahrradkorso vorbei an Orten von Widerstand und Verfolgung im NS, aber auch aktueller Auseinandersetzungen um Rassismus und Antisemitismus, an.

Ihr findet auf dem Ankündigungsflyer einen Roten Winkel. Er findet sich auch aufdem Logo der VVN-BdA und anderer antifaschistischer Organisationen, zahlreichen Gedenksteinen und Erinnerungsorten in Deutschland, Europa, weltweit. Die Nazis nutzen ihn, um in den Konzentrationslagern die politischen Häftlinge zu kennzeichnen. Die Überlebenden eigneten sich nach der Befreiung vom Faschismus den Roten Winkel an.

Was uns sehr ärgert ist, dass das rote Dreieck von propalästinensischen Aktivist*innen in geschichtsvergessener Weise als Feindkennzeichnung im Gazakonflikt verwendet wird – das ist Antisemitismus. Aber auch ein Verbot des roten Dreiecks wie es der Berliner Senat anstrebt, zeugt eher von Geschichtvergessenheit, als vom Kampf gegen Antisemitismus. Wir haben dazu einen offen Brief verfasst.

Davon, von der Geschichte des Roten Winkels, wo und warum er nach 1945 verwendet wurde, und wo und warum nicht, davon wird auf unserem  diesjährigen Fahrradkorso die Rede sein.

Er startet am Steinplatz in Charlottenburg in der Nähe vom Bahnhof Zoo und radelt über verschiedene Stationen zum alljährlichen Tag der Erinnerung und Mahnung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisti*innen am Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain.

Einige Stationen:

Auftakt | 11.00 | Steinplatz

Das „Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus“ am Steinplatz wurde als erstes Berliner Denkmal für die ermordeten Juden am 9.11.1953 eingeweiht. Dass der Gedenkstein für die „Opfer des Stalinismus“ dort schon zwei Jahre früher aufgestellt wurde wirft ein bezeichnendes Licht auf das Erinnern und Gedenken in Westberlin.

  • Nollendorfplatz | Totgeschlagen – Totgeschwiegen  –  Der Rosa Winkel. Die dreieckige Tafel aus rotem Granit  wurde am 24.6.1989 enthüllt – ganz schön spät, findet ihr nicht auch?
  • Dennewitzstr 35 | Mitten in Schöneberg – Die Ofenbauer der KZs
  • Hallesches Tor | Wer warf hier antifaschistische Flugblätter aus dem Zug?
  • Friedrichstraße 234 | Konzentrationslager „Gutschow-Keller“       
  • Linienstr 154a | Widerstandskämpferin Margarete Kaufmann | Von SPD und Poale Zion zur KPD – vom „Volksgerichtshof” zu 15 Jahren Zuchthaus wegen „Hochverats“ verurteilt und Ende 1942 von der SS als Jüdin ermordet
  • Danziger Straße Ecke Diesterwegstraße | Vier rote Winkel – Zum Gedenken an die vom Faschismus ermordeten Antifaschisten

Ziel (etwa 13.30)

Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung

Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin Friedrichshain („FMP1“)